Update Juni 2021
Hallo liebe Unterstützer*innen,
es ist wieder ein bisschen was passiert, daher möchten wir uns mit einem kleinen Update melden. ☺️
Was machen wir?
Unsere Gründung ist jetzt etwas mehr als zwei Jahre her, seitdem haben wir Tor Relays in Amsterdam und Bukarest in Betrieb genommen, die zusammen gerade das erste Prozent Exit Probability (die ungefähre Wahrscheinlichkeit, für eine Verbindung als Exit ausgewählt zu werden) erreicht haben:
Unser DNS Resolver sei hier auch noch einmal erwähnt, da das DNS-Protokoll bei den meisten Internetnutzer*innen unverschlüsselt im Einsatz ist, was die Überwachung und Manipulation sehr erleichtert.
Was macht die Forschung?
Matthias und Kollegen betreiben derzeit die einzigen Exit Relays im Deutschen Forschungsnetz und rufen in ihrem Paper weitere Universitäten dazu auf: Tor Relays an Universitäten - Erfahrungen und Abwägungen
Auf dem rC3 Event haben sie darüber auch einen Vortrag gehalten: Mehr als ein Tor zum Darknet: Tor-Exits an Universitäten
Tor Community-Mitglied nusenu hat den zweiten Teil eines Blogposts veröffentlicht, in dem Gruppen böswilliger Exit Relays analysiert werden: Tracking One Year of Malicious Tor Exit Relay Activities (Part II)
Wir werden auf jeden Fall an weiteren Exit Relays arbeiten, damit solche Akteure weniger Schaden anrichten können.
Was macht die Überwachung?
Am 26. Mai stimmte das Europaparlament einem Gesetz zu, das die automatische Durchsuchung aller E-Mails und Kurznachrichten auf verdächtige Inhalte ermöglicht.
Wer auch nur oberflächlich mit der “Zuverlässigkeit” ähnlicher Systeme bei YouTube usw. vertraut ist, kann sich ungefähr vorstellen, wie oft in Zukunft private Bilder und Nachrichten unberechtigt auf den Bildschirmen kommerzieller und staatlicher Stellen landen.
Deutsche Behörden mussten gar nicht auf derartige Gesetze warten, sondern können schon seit drei Jahren WhatsApp-Nachrichten ganz ohne Trojaner-Einsatz mitlesen, wie Netzpolitik.org berichtet: Polizei und Geheimdienste können WhatsApp mitlesen
Aber auch Facebook selbst liefert ausreichend Gründe, WhatsApp den Rücken zu kehren, indem es seine Datenschutzbestimmungen zunehmend auf die Monetarisierung seiner Nutzer*innen optimiert. Ebenfalls Netzpolitik.org hat sich aus diesem Anlass mal die Konkurrenz angeschaut: Messengerdienste im Vergleich
Wer es detailierter mag, kann sich in der Messenger-Matrix nach aktuellen Wegen aus der Massenüberwachung umschauen.
Verschlüsselt mehr und bleibt gesund,
Alexander, Alexander und Matthias